Hier sollen Aufnahmen geschaffen werden, die die kleinen Dinge mitsamt ihrer Schönheit und Einzigartigkeit in den Fokus rücken. Doch hierbei gibt es eine Herausforderung, welche viele Makrofotografen kennen: Die geringe Schärfentiefe bei Makromotiven ist ein oft auftretendes Ärgernis. Natürlich könnte man abblenden und bei Blende 16 oder gar 22 die Aufnahmen machen, doch fehlt es den meisten Makrofotografen dazu oft an dem entsprechenden Licht und hohe ISO-Werte sind bekanntlich nicht vorteilhaft für die Bildqualität.
Diese Probleme kennt auch Fotograf Florian Rothlehner. Gemeinsam mit seiner Frau Steffi besitzt er den YouTube-Kanal „Photoflanie“, welcher sich rund um das Thema Fotografie dreht. Neben der Filter-, Street- und Landschaftsfotografie sind die beiden speziell von den kleinen Dingen in der Makrofotografie angetan. „In keinem anderen Fotografie-Genre ist es so einfach möglich, in fremde, unbekannte und teils surreale Welten vorzustoßen und dies auch noch direkt vor der eigenen Haustüre.“, so Rothlehner.
Mit dem Makroschlitten in die Welt der Makrofotografie eintauchen!
Um diesem Problem entgegenzuwirken und die Makroaufnahmen optimal festhalten zu können, kommt bei dem Fotografen das sogenannte Foto-Stacking zum Einsatz. Mit Hilfe eines Makroschlittens wird eine Bildreihe aus Einzelaufnahmen erstellt. Durch die Variation des Abstandes zwischen Kamera und Motiv wird dabei die Schärfeebene verlagert. Diese wird dann über eine entsprechende Softwarelösung zu einem Bild mit außergewöhnlich hoher Schärfentiefe verrechnet.
Aus diesem Anlass bot sich die einmalige Möglichkeit, den Fotografen unseren Makroschlitten zum Launch testen zu lassen. Direkt auf Anhieb gefiel Rothlehner die Kompatibilität des Schlittens mit dem Carbon-Stativ CT-5C, welches er für den Praxistest verwendete. Der Makroschlitten hat den Fotografen durch die Nutzung der präzisen Verarbeitung des Kurbeltriebs und die angenehme Gewindesteigung überzeugt. Durch die um 90 Grad drehbare Klemme können sogar zwei Makroschlitten in Kreuzfunktion kombiniert werden, so Rothlehner. Es ist dadurch ein Kinderspiel, selbst kleinste Makromotive genaustens scharfstellen zu können.
Besonders gefallen hat ihm auch die Ausführung der Aluminiumschiene, da er seine Kamera dank des Doppelprofils auch mit umgedrehter Mittelsäule am Stativ „aufrecht“ nutzen konnte. „So wird mir die bodennahe Bedienung doch sehr erleichtert.“, erklärt der Fotograf.
Mit einer Länge von rund 20 Zentimetern hat der Makroschlitten in fast jeder Fototasche Platz und kann nahezu überall hin mitgenommen werden. Trotz der kompakten Abmessung eignet sich der Schlitten bestens, um beispielsweise auch größere Pilze von vorne bis hinten zu stacken, wie der Fotograf bei seinem Praxistest feststellen konnte.
Der Makroschlitten im Praxiseinsatz!
Wie im folgenden Video zu sehen, hat sich der Fotograf für den Praxistest in den heimischen Wald begeben und dort unterschiedliche Motive festgehalten.
Das erste Motiv war hierbei eine Stelle, an dem zuvor ein Baum gestanden haben muss. Hier hat sich an der ehemaligen Stelle ein Kreis gebildet, auf dem nun Moos gewachsen ist. Vor der ersten Aufnahme zeigt der Fotograf hier nochmal genau, wie der Schlitten an dem Stativ befestigt wird. Durch das kompatible Arca-Swiss-System kann der Schlitten direkt über die Schiene an der umgekehrten Mittelsäule, mitsamt Stativkopf, befestigt werden. Hier hebt er auch nochmal hervor, dass die um 90 Grad drehbare Hauptplatte sehr flexibel ist und einen Spielraum zulässt, wie die Kamera am Schlitten befestigt werden kann. Ob mit L-Winkel im Hochformat oder über Schnellwechselplatte im Querformat – es ist nahezu alles möglich.
Er zeigt anhand des folgenden Vergleichsbildes den Unterschied zwischen einer Einzelaufnahme und einer Stacking-Aufnahme, bei der auch die hinteren Pflanzenstängel scharf abgebildet werden.
Das flach einfallende Sonnenlicht simuliert er in diesem Moment mit dem Lumen Stick RGB über den Akkubetrieb mit den dazu kompatiblen Akkus. Der Fotograf nutzt hierfür gerne die lange Fläche der Stableuchte aus. „Man bekommt durch die Länge der Stableuchte und das relativ kleine Motiv im Zusammenspiel ein relativ weiches Licht erzeugt. Darüber hinaus hilft es uns auch, bei den Verschlusszeiten kurz zu bleiben.“, erklärt Florian Rothlehner in seinem Video, als er die Stableuchte seitlich des Motivs positioniert.
Als zweites Motiv nutzt er einen Baumstamm und einen daran angelehnten Ast, welcher bereits sehr verwittert war. Die dort entstandenen Baumpilze verzaubern ihn und er sieht seine Chance, den Makroschlitten nochmal aus einer anderen Perspektive testen zu können.
Kamera | Brennweite | ISO | Blende | Belichtung | Anzahl Stacking-Aufnahmen |
---|---|---|---|---|---|
Olympus E-M1 Mark II | 60 mm | 400 | f/2.8 | 1/320 Sek. | 24 |
Er richtet das Stativ mitsamt Makroschlitten nochmal komplett neu aus. Als weiteres Hilfsmittel empfiehlt der Fotograf, mit einem Kabelfernauslöser zu arbeiten. Er arbeitet mit dem Vorgänger des Kabelfernauslöser V2, mit welchem er die Aufnahmen nach neuer Ausrichtung der Kamera erstellen kann. Der Vorteil: Die Aufnahme kann erstellt werden, ohne dass Verwacklungen entstehen.
Das Fazit des Naturfotografen
Nach unterschiedlichen Testmotiven findet Florian Rothlehner, dass der Makroschlitten ein rundum gelungenes Produkt ist. Durch das kompatible Arca-Swiss-System kann der Schlitten von beiden Seiten in den vorgesehenen Stativkopf eingespannt werden. Je nach Motiv kann der Schlitten auch über die im Lieferumfang erhältlichen Füßchen aufgehstellt werden, sodass ein Fokus-Stacking auf einer geraden Fläche durchaus möglich ist.
Das Kurbelgewinde hat ihn in mehreren Aspekten voll und ganz überzeugt. Es ist nicht nur leichtgängig, sondern hilft ihm auch, präzise die Abstände zwischen den Stacking-Aufnahmen einzustellen. Der Nylon-Beutel, welcher mit dem Makroschlitten geliefert wird, schützt zudem genau dieses Kurbelgewinde vor Verschmutzungen oder gar Kratzer durch anderes Equipment im Fotorucksack oder in der Fototasche.
Aus der Sicht des Fotografen könnte es ratsam sein, ein Bundle aus zwei Makroschlitten zu besitzen, sodass eine Makro-Kreuz-Funktion auch möglich ist. Jedenfalls wird Rothlehner in Zukunft den Makroschlitten auf keiner Makrotour mehr missen wollen und sieht das Tool als unverzichtbares Hilfsmittel für seine Makro-Aufnahmen.
Kamera | Brennweite | ISO | Blende | Belichtung | Anzahl Stacking-Aufnahmen |
---|---|---|---|---|---|
Olympus E-M1 Mark II | 60 mm | 400 | f/2.8 | 1/25 Sek. | 3 |
Sie möchten mehr über die Makrofotografie erfahren und wertvolle Tipps und Tricks bekommen? Dann schauen Sie gern auf dem YouTube-Kanal von Florian Rothlehner und seiner Frau Steffi vorbei. Markieren Sie uns auch gern auf Ihren Makro-Ergebnissen. Wir freuen uns schon auf Ihre Bilder und Videoaufnahmen.