Neue Produkte setzen wir bei Rollei gern extremen Tests aus. Nur funktionstüchtig ist nicht genug – sie sollen wirklich widerstandsfähig sein. Und die Location für den Test-Ort unserer neuen Studioblitze HS Freeze 6s und 4s sollte schnell gefunden sein: ein Outdoor-Fotoshooting in der Wüste Dubais.
Fast ebenso schnell sollte sich herausstellen, dass unsere Blitze mit den Wetterbedingungen kein Problem hatten. Herausfordernd war es eher für das Team.
Ein Shooting in der Wüste macht man nicht einfach so. Es erfordert extrem gute Vorbereitung – gerade, was die Wasserversorgung angeht. Dabei sollten nicht nur kühle, sondern auch zuckerhaltige Getränke vorhanden sein, weil der Körper schnell an seine Grenzen geht und dann dringend die Energie des Zuckers benötigt.
Unser Guide hatte deshalb eine ganze Kühlbox mit Getränken dabei. Ein Fachmann ist an dieser Stelle Gold wert – und sogar überlebenswichtig. Denn in Dubai benötigt man jemanden, der eine Lizenz besitzt, um überhaupt in die Wüste zu fahren.Diese Genehmigung benötigt man, weil ein Ausflug in diesen teils unbarmherzigen Teil der Natur potenziell lebensbedrohlich sein kann. Wer verloren geht, ist oft dem Tod geweiht.
Warum man in der Wüste Luft aus den Reifen lässt
Mit dem Shooting sollte man dabei besonders früh morgens anfangen, damit das Licht der Sonne nicht zu aggressiv ist.
Bevor es für uns in die Wüste ging, haben wir noch an einer Tankstelle angehalten, um Luft aus den Reifen zu lassen. Durch das Ablassen der Luft vergrößert man die Oberfläche, mit der sich der Reifen auf dem Sand bewegt. Wer das nicht tut, gräbt sich schnell in den Sand ein und hat dann ein ernstes Problem. In der Wüste ist unser Fahrer anschließend diagonal die Dünen angefahren und auf der anderen Seite wieder herunter.
Am Set waren dann fünf Personen und im Gepäck hatten wir eine Kamera, zwei Blitzköpfe, unsere neuen HS Freeze 6s und 4s sowie verschiedene Softboxen. Vor Ort haben wir entschieden, in welche Richtung der Fotograf fotografiert, von wo die Sonne kommt und wo das Model stehen muss.
Tipp: Wenn das alles klar ist, darf niemand mehr dorthin gehen, damit keine Spuren im Sand zu sehen sind und das Bild clean ist.
Blitzen bei starker Sonneneinstrahlung? Ja!
Man könnte nun die Frage stellen, warum man bei so starkem, natürlichem Licht mit Blitz fotografieren sollte.
Die Antwort ist denkbar einfach: Wenn die Sonne das Model von hinten anstrahlt, wirft sie einen starken Schlagschatten, den man auf dem Foto ausgleichen will. Dafür müssen Blitze natürlich über genug (kabellose) Power verfügen.
Alles in Allem also die ideale Testumgebung für unsere neuen Geräte, die über eine Leistung von bis zu 600 Wattsekunden (6s) verfügen. Bis wir alles aufgebaut hatten, ist das Model im Auto sitzen geblieben, damit die Arbeit für sie nicht zu anstrengend wird.
Beim Shooting war sie dann hin und wieder barfuß, was schnell mühsam wird, weil der Sand sehr heiß ist.
Im besten Fall arbeitet man deshalb mit geschlossenen Schuhen. Auch Schweiß kann zum Problem werden, wenn das Make-Up verläuft.
Aus all diesen Gründen sollte ein Fotoshooting nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.
Eine solche Situation kann für normale Blitze ohne Staubschutz zum echten Problem werden. Nicht nur, wenn der Blitz inklusive Lichtformer umfällt, sondern auch, wenn in der Wüste durch den Wind Staub aufgewirbelt wird. Deshalb sind unsere neuen Blitze staubgeschützt.
Damit sie trotzdem nicht umfallen haben wir folgenden Trick: Öffnen Sie die Softboxen hinten, sodass der Wind durchziehen kann, ohne die Lichtformer umzuwerfen. Natürlich kann man die Box auch eingraben, das reicht jedoch manchmal nicht. Fürs Lichtergebnis auf dem finalen Foto macht die Öffnung dabei keinen großen Unterschied.
Obwohl die Wüste so karg und leer wirkt, hat sie das Potenzial, absolut überraschend zu sein. Denn nach der Überquerung zweier Dünen entdeckten wir plötzlich einen großen Baum, was schon an sich sehr seltsam wirkte.
Nach dem Motto: „Eigentlich gibt es hier nichts, aber wir hätten einen riesigen Baum mit grünen Blättern im Angebot.“
Ein fantastischer Hintergrund für unser Outdoor-Fotoshooting, der uns glücklicherweise auch etwas Schatten gespendet hat – trotzdem war es zu dieser Zeit (etwa gegen 8.30 Uhr) mit 40 Grad Celsius schon sehr, sehr heiß.
Begegnung mit dem Kamelsitter
Und dann erlebten wir eine weitere glückliche Überraschung. Denn hinter der nächsten Düne hielten sich – von uns vollkommen unbemerkt – mehr als 80 Kamele auf, die für uns wegen der Düne bis eben noch unsichtbar waren.
Der Grund, warum sie dort unterwegs waren: Kamele brauchen viel Auslauf, deshalb war auch ein Halter dabei, der einmal am Tag mit ihnen spazieren geht.
Sofort ging unser Fahrer also zu dem Halter, gab ihm Getränke und auch ein wenig Geld, sodass wir mit den Kamelen hervorragende Motive für die perfekten Fotos in der Wüste Dubais bekamen.
Ein wirklich unvergessliches Fotoshooting.