Die Fotografie erlaubt es uns, die Dauer eines eingefangenen Moments exakt zu definieren. Vom eingefrorenen Bruchteil einer Sekunde bis zum Festhalten eines Zeitraums von mehreren Stunden können wir fast stufenlos agieren und die beabsichtigte Wirkung wie gewünscht umsetzen.
Diese Informationen, gesammelt entlang des Zeitstrahls, bannen wir in ein einziges Bild. Die Betrachter hingegen können sich dann aussuchen, ob sie alle Details genau inspizieren oder einfach den Gesamteindruck für ein paar Sekunden auf sich wirken lassen wollen. Mit einer Langzeitbelichtung kann man tolle fotografische Effekte erzielen!
Bei Tag sind Foto-Filter wie Graufilter und Grauverlaufsfilter enorm hilfreich, worauf wir später noch gesondert eingehen werden. Grundsätzlich benötigen wir für eine überzeugende Langzeitbelichtung spezielle Ausrüstung und wichtiges Zubehör, damit keine Unschärfen durch Verwacklung auftreten.
Was ist eine Langzeitbelichtung?
Bei Langzeitaufnahmen nutzen wir die Möglichkeiten der freien Wahl der Belichtungszeit für komplett eigene Effekte oder Botschaften. Denn das spiegelglatte Meer, die Bewegungsschlieren der Wolken, Lichtspuren, die Kontraste der unbeweglichen Objekte im Bild sowie komplett menschen-, tier- und fahrzeuglose Bilder sind keine Motive, die man als zufälliger Beobachter sehen kann.
Sie bewegen sich sehr stark im Bereich des Surrealismus oder Expressionismus.
Tatsächlich zeigt sich dem menschlichen Auge selten eine solche Dramatik, wie sie mit einem länger belichteten Bild möglich wird.
Langzeitaufnahmen dienen auch oft als Test für Einsteiger, die sich mit der Tatsache vertraut machen müssen, dass auch die nüchternste Fotografie immer nur eine Interpretation, aber niemals ein echtes Abbild der Realität sein kann. Verlassen wir aber nun die philosophische Ecke und wenden uns den konkreten Anforderungen der Langzeitfotografie zu:
Welche Belichtungszeiten verwende ich bei Langzeitbelichtungen?
Die meisten Fotografen verstehen unter Langzeitbelichtungen Aufnahmen mit Belichtungszeiten von mehreren Sekunden. Die Zeit, ab der man ein Foto nicht mehr ohne Verwacklung aus der Hand schießen kann, ist aber deutlich kürzer.
Für die Action- und Sportfotografie benötigen wir beispielsweise lichtstarke Objektive, um die Verschlusszeit so weit reduzieren zu können, dass der Augenblick einfriert. Für Langzeitbelichtungen hingegen sind Stative zwingend notwendig.
Ohne Bildstabilisator kann man seine Kamera für eine Belichtungszeit ruhig halten, die dem Kehrwert der Brennweite im Kleinbild-Format entspricht. Fotografieren Sie etwa mit einem Normalobjektiv, das 50 mm Brennweite hat, können Sie 1/50 Sekunde aus der Hand halten.
Nutzen Sie ein Tele-Objektiv mit 200 mm Brennweite, geht nur noch 1/200 Sekunde aus freier Hand. Längere Zeiten erfordern ein Stativ. Ein elektronischer Bildstabilisator gibt Ihnen etwas Spielraum, meist zwei oder drei Lichtwerte. Jeder Lichtwert verdoppelt die mögliche Belichtungszeit. Aus 1/60 Sekunde wird damit zum Beispiel 1/30 Sekunde. Um aber in den Bereich der echten Langzeitbelichtungen vorzudringen, überschreitet man problemlos die Sekunden- und sogar Minutengrenzen, hier hilft uns dann auch die Blende-Belichtungszeit-Faustregel nicht mehr weiter.
Welche Ausrüstung benötige ich für Langzeitbelichtungen?
Zuerst natürlich eine Kamera, die auch tatsächlich Belichtungszeiten jenseits des Sekunden-Zeitraums ermöglicht.
Als Profi empfinden Sie dies wahrscheinlich als selbstverständlich, Einsteiger sollten aber darauf achten, dass diese Möglichkeit besteht, wenn sie ihre erste Kamera erwerben wollen.
Weiterhin sollte die Auslösung auch über eine Fernbedienung möglich sein und stufenlose Einstellung der Belichtungszeit anbieten. Eine Spiegel-Vorauslösung bei DSLR-Kameras stellt sicher, dass sich möglichst keine mechanischen, kamerainternen Einflussfaktoren negativ auf die Bildschärfe auswirken. Denn schon das Wegklappen des Spiegels im Moment der Auslösung kann dafür sorgen, dass eine minimale Erschütterung das eigentlich gestochen scharf fokussierte Motiv mit einer Unschärfe versieht.
Echte Langzeitbelichtungen von mehreren Sekunden oder sogar Minuten sind auch mit einem modernen Stabilisator keinesfalls aus der Hand zu realisieren. Neben der Kamera ist daher ein standfestes Stativ obligatorisch.
Worauf muss ich bei einem Stativ für lange Belichtungszeiten achten?
Ein solides Dreibein-Stativ ist also Grundvoraussetzung. Hier sollten Sie auf keinen Fall sparen, da ohne sicheren und stabilen Stand weder eine High-End-Kamera noch die teuersten Filter Sinn ergeben. Denn ein vernünftiges und widerstandsfähiges Outdoor-Stativ lässt sich auch problemlos im Studio verwenden und für viele andere fotografische Einsatzmöglichkeiten.
Idealerweise sollte es über eine entsprechende Stativschulterhöhe und -breite verfügen. Diese garantiert nicht nur einen möglichst breiten Radius der ausgeklappten Stativbeine, sondern sorgt auch dafür, dass Ihr Rücken nicht unter dem ständigen Bücken leidet oder sie auch über Hindernisse hinweg auf das gewünschte Motiv fokussieren können. Achten Sie darauf, dass Stativ und Stativkopf für das Gewicht Ihrer Kamera ausreichend dimensioniert sind. Die Beine des Stativs sollten sich so weit ausfahren lassen, dass Sie die Mittelsäule nur in Ausnahmefällen benötigen, denn sie ist viel empfindlicher gegen Erschütterungen. Verzichten Sie von vornherein auf die Option, die Mittelsäule in die Gesamthöhe einzuberechnen. Diese dient nur als Notlösung und sollte nicht mehr als eine Handbreit ausgezogen werden.
Sind Sie viel zu Fuß unterwegs, sollten Sie sich für ein Stativmodell aus Carbon entscheiden, dieser Werkstoff reduziert das Gesamtgewicht und Schwingungen erheblich und glänzt trotzdem durch hohe Stabilität und Tragfähigkeit.
Ein Haken am unteren Ende der Mittelsäule stellt sicher, dass Sie ein zusätzliches Gewicht einhängen können (zum Beispiel eine Fototasche oder einen Rucksack), um die Standfestigkeit zu erhöhen und den Schwerpunkt nach unten zu verlagern. Der Stativkopf sollte um 360 Grad schwenkbar sein und ebenfalls leicht und tragfähig sein, um die Kamera auch über längere Zeit erschütterungsfrei und auf exakt gleicher Höhe halten zu können.
Damit sind wir beim dritten Ausrüstungsbereich, der für Langzeitbelichtungen wichtig ist:
Welche Filter brauche ich für Langzeitbelichtungen?
Hier kommen oft Filter zum Einsatz, die eine Langzeitbelichtung erforderlich machen beziehungsweise bei Tag ermöglichen. ND-Filter erlauben Ihnen erst, den Lichteinfall durch das Objektiv so zu reduzieren, dass Sie in den Bereich der Langzeitbelichtung kommen, um stimmungsvollere Bilder aufnehmen zu können.
Je nach Anspruch und Geldbeutel gibt es zwei Systeme:
Rundfilter eigen sich für den Einstieg und benötigen auch keine separaten Filterhalter, Rechteckfilter lassen sich einfacher kombinieren und stellen die High-Quality-Lösung in dieser Disziplin dar. Beginnen Sie vielleicht mit einem Rundfilter mittlerer Intensität, eventuell auch mit einem variablen ND-Rundfilter. Haben Sie dann Gefallen an der Filter-Fotografie und Langzeitbelichtung gefunden, steht Ihnen das Potenzial hochwertiger Rechteckfilter zur Verfügung. Diese lassen sich mit einem Filterhalter an die verschiedenen Objektiv-Durchmesser mit Adaptern montieren.
Wenn Sie sich für Rundfilter entschieden haben, sollten Sie darauf achten, dass sich das Material der Filter-Ringe ausdehnen oder zusammenziehen kann, wenn Sie Ihre Fotoausrüstung Temperatur-Unterschieden aussetzen. Im schlimmsten Fall lassen sich Filter vorerst nicht mehr abschrauben. Um diesem Risiko dauerhaft aus dem Weg zu gehen, bieten sich Rollei Extremium Rundfilter an, deren Titanringe selbst extremen Temperaturwechseln widerstehen.
Rechteckfilter können Sie problemlos miteinander kombinieren, die Rollei-Filterhalter nehmen bis zu drei Filter auf. Sie lassen sich vertikal stufenlos gegeneinander verschieben, der drehbar gelagerte Filterhalter erlaubt jeden gewünschten Winkel.
Unterschätzen sollten Sie übrigens nicht die Vibrationen, die Sie allein durch den Auslöser auf die Kamera übertragen. Es dauert in der Regel einen kurzen Moment, bis sich das System wieder beruhigt hat. Deshalb sind Fernauslöser eine hervorragende Anschaffung.
Dabei ist es egal, ob Sie sich für ein kabelloses oder kabelbasiertes Modell entscheiden.
Achten Sie bitte auch darauf, dass der Sucher Ihrer DSLR-Kamera mit einer Abdeckung versehen werden sollte. Denn bei längeren Belichtungszeiten sorgt selbst das minimale Licht, das durch den Sucher auf den Sensor fallen kann, für unerwünschte Flecken im Bild, die man sich ohne Kenntnis dieses Zusammenhangs nicht erklären kann und gerade Einsteiger schnell frustrieren.
Dabei lässt sich auch mit schwarzem Isolierband arbeiten, was jedoch auf die Dauer schnell lästig wird. Alternativ lassen sich bei Kameras, die über eine abnehmbare Sucherkappe verfügen, eine zweite als Ersatz besorgen und diese mit Klebeband abdecken – eine probate Zwischenlösung, wenn keine Alternative verfügbar ist.
Worauf muss ich bei den Kameraeinstellungen achten?
Gutes Stativ, Fernauslöser, und trotzdem unscharfe Bilder? Keine Sorge, es liegt nicht an Ihren fotografischen Fähigkeiten. Machen Sie Ihre Fotos mit einer Spiegelreflex-Kamera, so verursacht die Bewegung des Schwingspiegels unmittelbar vor der Aufnahme starke Erschütterungen in der Kamera.
Unser Tipp: Suchen Sie im Kamera-Menü nach der Spiegelvorauslösung. Ähnlich wie beim Selbstauslöser vergeht dann zwischen Hochklappen des Spiegels und eigentlicher Aufnahme etwas Zeit, in der die Kamera zur Ruhe kommen kann. Auch das Umschalten auf Livebild verhindert den Spiegelschlag.
Mittlerweile bieten alle aktuellen Kameramodelle diese Option – die Auflösung und Farbtreue des Liveview-Modus lässt bereits eine gute Beurteilung des späteren Bildes zu. Auch nimmt das Angebot an spiegellosen Highend-Kameras, die sich für Langzeitbelichtungen eignen, stetig zu. Ein weiterer Vorteil dieser Kamerakategorie: kompakte Maße.
Welches Motiv eignet sich für die Langzeitbelichtung?
Nun haben Sie die notwendige Ausrüstung, wissen über beachtenswerte Punkte Bescheid und suchen Ihr erstes Motiv zur Langzeitbelichtung. Bei der Wahl ihres Motives gibt es zwei verschiedene Kategorien:
- Motive am Tag
- Motive bei Nacht
Fangen wir mit der ersten Kategorie an:
Motive am Tag
Fließendes Wasser oder eine Menschenmenge, die um einen ruhenden Pol hastet – hier müssen Sie dafür sorgen, dass Sie eine lange Belichtungszeit erreichen.
Schließen Sie die Blende dafür so weit wie möglich (große Blendenzahl) und senken die ISO-Empfindlichkeit auf den kleinsten Wert. Reicht das nicht, um die Belichtungszeit auf eine Sekunde oder mehr zu steigern, hilft ein ND-Filter, der Licht schluckt, ohne Farben zu verändern. Mindestens ein unbeweglicher Motivbestandteil sollte vorhanden sein. Sonst befindet sich alles „im Fluss“ und der interessante Kontrast zwischen festen und beweglichen Bestandteilen kommt nicht zustande.
Manche Motivbestandteile verändern durch Langzeitbelichtung ihr optisches Erscheinungsbild vollständig.
Eine raue Wasseroberfläche wird spiegelglatt oder ein Schlierenmuster, (mit einem Polfilter auch transparente) Glasfläche, Wolken verlieren Kontraste und Zerklüftungen und werden zu einem imposanten Wolkenzug.
Wollen Sie zusätzliche Mystik ins Bild bringen, können Sie auch an einem stark bevölkerten Platz fotografieren, der bei ausreichend langer Belichtung völlig menschenleer wird oder auf dem Menschen nur noch schemenhaft zu erkennen sind.
Im oberen Bild kann man die Bewegungsmuster erkennen: Im hinteren Bereich sieht man, dass Menschen während der Belichtung stehen geblieben sind, links vorne haben sich Menschen viel bewegt und rechts am Schilf standen Personen, die sich um das Stativ bewegt haben.
Motive bei Nacht
Eine Möglichkeit ist es, die Langzeitbelichtung bei Nacht zu realisieren, denn hier brauchen Sie wegen des geringen Umgebungslichtes ohnehin lange Belichtungszeiten. Besonders eindrucksvoll sind Nachtaufnahmen, die mit Lichtern Bewegungsabläufe nachzeichnen, die man mit dem bloßen Auge nicht erkennt.
Scheinwerfer und Rücklichter auf einer viel befahrenen Straße, drehende Karussells auf der Kirmes und Feuerwerke sind typische Motive.
Mit etwas Geschick schaffen Sie es, mit einer LED-Lampe, einem „Laserschwert“ oder einer Wunderkerze Ihre eigene Lichtkunst zu zaubern. Bei Aufnahmen des Sternenhimmels warten Sie auf eine mondlose Nacht. Wenn Sie sich bei Gewitter an Fotos von Blitzen versuchen möchten, bleiben Sie in einem Gebäude oder Auto. Dort sind Sie vor Blitzschlag besser geschützt als auf freiem Feld oder unter Bäumen.
Eine gleichfalls sehr interessante und facettenreiche „Unterkategorie“ im Bereich Langzeitaufnahmen ist die Astro- oder Sternen-Fotografie. Unerlässlich für die Ablichtung der Sterne oder unserer Milchstraße ist eine Location, die außerhalb der „Lichtglocken“ von Ballungszentren liegt. Üblicherweise muss man sich etwa 10 bis 20 Kilometer vom Zentrum der Lichtverschmutzung entfernen, um eine möglichst freie Sicht auf den Nachthimmel ergattern zu können. Die besten Locations für Astro-Fotografie liegen in der Nähe von Sternwarten und Observatorien – die auf einen Standort angewiesen sind, der möglichst frei von Licht-Smog ist.
Wenn Ihre nächste Urlaubsreise Sie beispielsweise auf die Kanarischen Inseln führt, sollten Sie Ihre Ausrüstung für Langzeitbelichtung auf jeden Fall mitnehmen!
Motive zum Üben
Die ideale Location für eine beeindruckende Langzeitaufnahme verfügt über statische und dynamische Motivanteile, die in Bezug auf Spannung, Dramatik und kreatives Potential ungefähr ausgeglichen sind. Dabei sollte man im Hinterkopf behalten, dass hier Bilder erzeugt werden, die der natürlichen Seh-Erfahrung des Auges widersprechen. Aber keine Sorge: Im Laufe der Zeit werden Sie Ihren Blick schulen und potenziell lohnende Locations für Langzeitaufnahmen immer besser und schneller finden.
Um erste Erfahrungen und Erfolgserlebnisse sammeln zu können, bieten sich Autobahnbrücken bei Tag und Nacht an, ein U-Bahn-Tunnel mit einfahrendem Zug, der Wolkenhimmel bei Sturm oder ein Bach mit Stromschnellen.
Wie bei jeder fotografischen Disziplin liegt das Erfolgsgeheimnis darin, die optischen Wirkungszusammenhänge genau verstanden und ausführlich in der Praxis experimentiert zu haben. Übung macht auch hier den Meister!
Wie gehe ich bei Langzeitbelichtungen vor?
Da sich die jeweilige Belichtungszeit nach den Rahmenbedingungen vor Ort richtet, beginnt jede Langzeitaufnahme-Session mit Probeaufnahmen und Belichtungstests.
Wichtig ist, dass Sie Ihr Objektiv vor dem Aufsetzen des Filters scharfstellen und dann den Autofokus deaktivieren.
Denn erfahrungsgemäß sehen Sie selbst durch moderate ND-Filter das eigentliche Motiv nicht mehr genau – der Autofokus fängt nicht selten auch an, von einem Bereich zum nächsten zu springen, weil er keinen brauchbaren Orientierungspunkt mehr findet. Schalten Sie Ihre Kamera dann in den Manuell- oder Bulb-Modus oder steuern Sie die Belichtungszeit komplett über die Fernbedienung.
Den passenden Standort für eine Langzeitbelichtung hat man gefunden, wenn man dort völlig ungestört agieren kann – und auch niemandem im Weg steht.
Enge Gassen, Rettungswege oder belebte Plätze mit Passanten eignen sich daher weniger. Nachdem Sie auch den Bildstabilisator deaktiviert und Ihre Filter montiert haben, machen Sie einfach ein paar Testaufnahmen. Spielen Sie mit den Werten ISO, Zeit und Blende und tasten Sie sich so an das für Sie gewünschte Ergebnis heran. Beurteilen Sie dann das Ergebnis auf dem Histogramm.
Ein vernünftiges Resultat erzielen Sie mit einem Histogramm, das links nicht abgeschnitten ist und rechts keine signifikanten Spitzen aufweist – trotzdem aber das gesamte Spektrum abdeckt.
Tipps für beeindruckende Langzeitbelichtungen
- Weitwinkel-Objektive mit Festbrennweiten nutzen → breiter Abbildungswinkel bietet guten Blick aufs Motiv, kurze Brennweiten bieten großen Schärfebereich
- Bei initialer Fokussierung möglichst viel Mühe geben → für Unschärfe im Bild ist Bewegung des dynamischen Bildbestandteils zuständig
- Weiche und fließende Bewegungen (Wasser, Wolken) wirken super im Kontrast mit unbeweglichen Elementen (Berge, Steine, Bäume, Bauwerke)
- Überlegen, welche Filter-Stärken man miteinander kombinieren will
- Immer Polfilter dabeihaben, der Blau- und Grüntöne intensivieren und Kontraste verstärken kann
- Wenn spiegelnde Wasser- oder Glasoberflächen gewollt sind → CPL-Filter können das begünstigen
Bonus-Tipp: Bildrauschen bei Langzeitbelichtung reduzieren
Mit zunehmender Belichtungsdauer erwärmt sich der Sensor einer Digitalkamera. Kameras haben deshalb in der Regel eine Begrenzung für die längste mögliche Belichtungszeit.
Trotzdem kommt es zu vermehrtem Bildrauschen und sogenannten Hotpixel. Aktivieren Sie in Ihrer Kamera die Rauschminderung für Langzeitbelichtungen. Die Kamera nimmt dann ein zusätzliches Bild bei geschlossenem Verschluss auf und rechnet anhand dieser Vergleichsaufnahme störende Pixel heraus. Beachten Sie aber, dass Ihre Kamera für die Zeit der zweiten Aufnahme blockiert ist. Sie können also keine Bilder in schneller Folge aufnehmen. Diese Option wird bei ausgedehnten Belichtungszeiten, dem Einsatz von Filtern und Fernauslösern aber üblicherweise auch nicht benötigt.
Fazit
Langzeitaufnahmen gehören sicherlich zu den spannendsten und kreativsten fotografischen Möglichkeiten – auch weil unser Auge die entstehenden Effekte nicht selbst erzeugen kann.